BAMF Studie „Resettlement und humanitäre Aufnahme in Deutschland“ veröffentlicht

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat eine Studie veröffentlicht, die Resettlement (RST) und Humanitäre Aufnahmeprogramme (HAP) in Deutschland in den Blick nimmt. Dabei konzentriert sich die Untersuchung neben RST und HAP auch auf die Aufnahme von afghanischen Ortskräften und privat finanzierte Aufnahmen.

Die Studie bietet einen Überblick über die rechtlichen Vorgaben, zentralen administrativen Abläufe, die Auswahlkriterien und benennt die beteiligten Akteure einzelner humanitärer Aufnahmeprogramme und -verfahren in Deutschland. Anhand von Tabellen werden die vier vorgestellten Verfahren zur Aufnahme von Schutzsuchenden aus humanitären Gründen übersichtlich dargestellt. Der Anhang bietet statistische Daten zu den aufgenommen Personen, gegliedert nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Alter und dem letzten Aufenthaltsstaat.

Da es in Deutschland bislang kaum wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit dem genannten Themenfeld gibt, ist die Veröffentlichung der BAMF-Forschungsabteilung sehr begrüßenswert. Die Darstellung ist besonders für Praktikerinnen und Praktiker in der Migrationsberatung sowie in weiteren Beratungsdiensten hilfreich. Interessant sind beispielsweise neben Auswahlkriterien auch die Erläuterung der Ausschlusskriterien der einzelnen Programme.

Im letzten Teil der Untersuchung werden die Aufnahmeverfahren evaluiert. Als problematischer Verfahrensschritt wird unter anderem die teils sehr kurzfristig erteilten Informationen über die geplanten Einreisen an Kommunen und Erstaufnahmeeinrichtungen genannt. Die Aufnahmepraxis der Stadt München wird neben anderen Initiativen in Deutschland als „Best-Practice-Beispiel“ hervorgehoben.

Die Studie verweist auch auf die Tätigkeiten der Caritasstelle im Grenzdurchgangslager Friedland und auf das Projekt resettlement.de.

Die Veröffentlichung in Deutsch und Englisch finden Sie online unter folgendem Link

Foto: Caritas Friedland