Asmerom Okubagebriel aus Eritrea
„Ich möchte euch erklären, wie schlimm es in Libyen war“
Foto: UNHCR/Martin Rentsch
Asmerom Okubagebriel wurde in Eritrea geboren und floh im Jahr 2016 nach Äthiopien. Von dort aus setzte er seine Flucht durch den Sudan bis nach Libyen fort. Er wurde von Libyen im Rahmen einer Evakuierungsmission nach Niger gebracht und lebte dort mehrere Monate. 2018 kam er schließlich mit dem Resettlement Programm nach Deutschland. Er beschreibt im folgenden Absatz selbst seine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen.
Man ist froh, dass man ein Land erreicht hat und dort in Frieden leben kann. Das war für mich aber nicht so. Ich möchte euch erklären, wie schlimm es in Libyen war.
Man kommt mit großer Hoffnung nach Libyen um mit Hilfe des UNHCR in einem sicheren europäischen Land aufgenommen zu werden.
Man erlebt Anderes, als man erhofft hat. Würde und Rechte hast du überhaupt nicht. Du bist ein Mensch zweiter oder dritter Klasse. Du wirst in einem Camp untergebracht und dort getreten, geschlagen, beschimpft und zu Zwangsarbeit gezwungen. Es gibt diverse Krankheiten die übertragbar sind, wie Tuberkulose, Durchfall, Hautkrankheiten ( Krätze) e.t.c.. Diese Krankheiten werden medizinisch nicht behandelt. Versorgung gab es gar keine. Leute verhungern, viele sterben, weil sie die Situation und die Bedingungen nicht ertragen können.
Wie viel ist ein Leben in diesem Camp wert?
Heißt das Leben retten ?
Oder Leben riskieren ?
Obwohl man registriert ist, bekommt man keine Information über den Stand seines Prozesses. Man hat den Eindruck das alles verschleppt wird.
Ich bin froh, dass ich in Deutschland bin und den Sprachkurs besuchen kann. Ich hoffe hier in Zukunft arbeiten und mein Leben gestalten zu können.
“Bitte vergesst die Menschen in Libyen nicht”
Mit einem Appell richtet sich Asmerom Okubagebriel an die Politik.
Das Video wurde gemeinsam von UNHCR und Caritas aufgenommen. Lesen Sie mehr in dem folgendem Bericht über Herr Okubageriels persönliche Erfahrungen und über das Resettlement-Programm aus Libyen/Niger:
https://www.unhcr.org/dach/de/34936-bitte-vergesst-die-menschen-in-libyen-nicht.html