UNHCR Projected Global Resettlement Needs

Gestiegener weltweiter Resettlementbedarf für das Jahr 2019

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen schätzt den Bedarf an Resettlement für 2019 weltweit auf über 1.4 Millionen Plätze. Damit ist der Bedarf für 2019 um 17% höher als im vergangenen Jahr. Es besteht Bedarf in über 60 Ländern, aus langanhaltenden wie auch aus akuten Fluchtsituationen.

Foto: Deutscher Caritasverband

Trotz den in der New Yorker Erklärung gemachten Verpflichtungen der internationalen Staatengemeinschaft, mit ihren legalen Aufnahmeprogrammen die von UNHCR angegeben Resettlementbedarfe zu decken, brachte das Jahr 2017 erhebliche Fluktuationen in den staatlichen Aufnahmekontingenten mit sich. Von 163.200 Resettlement-Einreichungen zu 35 Staaten in 2016, sanken die Resettlement-Submissionen in 2017 auf 75.200.

Zum dritten Mal in Folge und mit einer Steigerung von 26% gegenüber dem Vorjahr stellen syrische Flüchtlinge die Bevölkerung mit dem höchsten Resettlementbedarf dar (42% des Gesamtbedarfs). Die zweitgrößte Gruppe, mit einer 10%-Steigerung seit 2018, stammt aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC). Flüchtlinge aus dem Süd-Sudan repräsentieren die drittgrößte Bevölkerungsgruppe, wobei deren Resettlementbedarf seit 2018 um 71% gestiegen ist. Beide Flüchtlingsgruppen stellen etwa 11% des Gesamtbedarfs dar.

Auf dem afrikanischen Kontinent meldet UNHCR Bedarfe aus 31 Ländern. Die Gesamtzahl ist seit 2018 um 23% gestiegen, nicht zuletzt aufgrund des andauernden Konflikts im Süd-Sudan. In Asien sind die Resettlementbedarfe in etwa gleich wie im Vorjahr, zwei Drittel der Fälle befinden sich in Myanmar. In der MENA-Region (Middle East und North Africa) erwartet UNHCR einen leichten Rückgang, plädiert aber für mehr Aufnahmestaaten, die aus dieser Region besonders Schutzbedürftige aufnehmen, besonders aus Somalia, Eritrea, dem Irak, dem Sudan sowie palästinensische Flüchtlinge. Auf dem amerikanischen Kontinent wird ein 123%-Anstieg gegenüber 2018 erwartet. Dies liegt hauptsächlich an den besonders vulnerablen Fällen aus El Salvador, Honduras und Guatemala, welche via Protection Transfer Arrangement 2019 resettled werden sollen. In Europa steigen die Resettlementbedarfe um 40% an, wobei 95% dieses Bedarfs syrische Flüchtlinge aus der Türkei sind.

UNHCR legt für das Jahr 2019 folgende drei Schwerpunkte fest: Resettlement aus
1) den 14 sog. CRRF roll-out Staaten (Comprehensive Refugee Response Framework) in Afrika und Lateinamerika, welche zusammen 26% der Resettlementbedarfe ausmachen;
2) den 15 Erstzufluchtsländern entlang der zentralen Mittelmeerroute, welche 22% der Bedarfe ausmachen;
3) der Türkei, Jordanien, Irak, Ägypten und dem Libanon im Syrienkontext. Diese Flüchtlinge repräsentieren 46% des Gesamtbedarfs. 99% aller syrischen Flüchtlinge mit Resettlementbedarf befinden sich in diesen fünf Erstzufluchtsländern.
Darüber hinaus regt UNHCR weiter an, eine sogenannte unallocated (nicht zugewiesene) Quote beizubehalten, so dass in akuten Krisensituationen Resettlementplätze flexibel genutzt werden können.

Diese Schwerpunkte sollen die Staatengemeinschaft anregen, ihre Kontingente zu erhöhen sowie neue Aufnahmeländer schaffen, um den Erstzufluchtsländern ein Zeichen der Solidarität zu geben und die Verantwortung zu teilen.

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UNHCR Projected Global Resettlement Needs 2019